The Demon Behind You

Full Version: Es hat sich ausgeHONKt! (Schreibprobe Cassidy)
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Scheisse das Viech war echt bissig …? Schlug sogar noch mit dem Flügel und um ein Haar hätte Cassidy seine gefangene Beute wieder verloren. 10 Minuten hatte man nun mit dieser Wildgans gekämpft, sie an den Füßen festgehalten, war ihrem Schnabel ausgewichen und vor allem auch den stabilen Krallen an ihren Füssen. Diese verdammten Viecher waren wehrhaft .. etwas, das man bisher nicht erwartet hatte. Und natürlich wollte man das Tier auch nicht lange leiden lassen. Man musste vorsichtig sein, keine Menschen anfallen, keine ungewollte Aufmerksamkeit auf sich ziehen und eine Gans gehört am Ende doch eh auf den Teller? Mal sehen, ob sich seine zeitweiligen Mitbewohner über diesen unerwarteten Braten freuen würden. Ausbluten musste das Tier doch eh und solange Cassidy das Vieh nicht auch noch rupfen und zubereiten musste. Davon hatte man wirklich keine Ahnung. Die Gans liess einen letzten heiseren Schrei verlauten, ehe das Krächzen erstarb, weil Cassidy seine Zähnchen in den Hals dieses gefiederten Biests geschlagen hatte. Eigentlich tat ihm dieses Tier leid, aber immer noch besser als lebenswichtige Blutkonserven aus dem Krankenhaus zu klauen, oder einen Menschen anfallen?

Sobald das Leben aus diesem Tier gewichen war, war es sicherlich auch einfacher, sich am Blut satt zu trinken, Tischmanieren waren dabei nie sein Fall gewesen. Dieser Vampir hatte ihn zwar damals gebissen und irgendwie auch gezeugt, aber nie wirklich um die Finesse dieses irischen Vampires gekümmert. Keine Jagdmethoden einstudiert, kaum die hübschen Kräfte unterrichtet, die einem Vampir in die untote Wiege gelegt worden sind. Hunger bedeutete bei Cassidy immer ein regelrechtes Schlachtfeld. Vielleicht sollte man in Erwägung ziehen, diesem Kerlchen irgendwann noch eine Tasse mit der Aufschrift “Vater des Jahres” zu schicken, sofern man herausfand, wo der Kerl heute wohnte und ob er überhaupt noch existierte.
Nicht weit von ihm entfernt, lehnte der Schirm an der Bank, er hatte sogar sicherheitshalber die Jeansweste über die Banklehne gehängt und trotzdem würde er nach diesem Kampf mit dem Tier über und über mit Gänseblut bedeckt sein.
Natürlich war es Nacht, der Ort war ein weitläufiger Park, der von grünen Baumreihen durchzogen war, ganz in der Nähe gab es einen kleinen Teich, wo sich Cassidy später vielleicht noch einmal ein wenig sauber machen konnte. Ob Cassidy diesen Gedanke gerade erfasste, war eher fraglich, aber die Schritte irgendwo im Park hatte er durchaus gehört. Er hob den Blick, leckte sich über die Lippen und lauschte ein Stück weit intensiver in die Dunkelheit.
Vor einigen Tagen erst war die Leiche einer jungen Frau aus dem Nichts aufgetaucht, von Polizisten gefunden wurden und laut der Berichten de Medien, waren diese sterblichen Überreste Blutleer gewesen. Natürlich war man nun ein wenig vorsichtiger, Cassidy konnte sicher keine Zielscheibe auf der Stirn erlauben, also musste wohl oder übel diese Gans daran glauben und indes hoffte er auch, keinem Jäger aufgelaufen zu sein? Da waren doch keine Schritte hinter ihm zu hören, oder?