The Demon Behind You

Full Version: The future depends on what you do today ll Schreibprobe Dean W.
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Situation: Endverse-Szene
Dean und Castiel sind unterwegs um Vorräte für das Camp zu suchen, dabei werden sie angegriffen und auf dem Rückweg finden sie einen kleinen Hoffnungsschimmer.



Vergiss es! Ich geh da nicht raus. Das ist ein Hinterhalt. Fahr einfach weiter“, ertönte die Stimme von Kevin. Dean presste die Lippen aufeinander, ehe er sich umdrehte und den jungen Mann fest in die Augen sah. „Steig aus! Wir können nicht weiterfahren mit einer Frau auf der Motorhaube“, knurrte er und öffnete die Tür. „Steig aus oder ich sorge dafür, dass du aussteigst“ und dann würde er auch nicht wieder einsteigen, schoss es ihm durch den Kopf. Er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder zu Castiel. Kurz nickte er. Vorsichtig sein. Ein Konzept, das ihm nicht immer bekannt war.

Die hintere Tür öffnete sich ebenfalls und unter lautem Murren stieg Kevin schließlich aus. Dean tat es ihm gleich. Hinter ihm fiel die Tür gleich wieder zu und er warf Cass einen Blick zu. Er würde fahren müssen, sobald es brenzlig wurde. Egal, ob Dean und Kevin wieder im Wagen waren. Das war das Risiko, was sie jeden Tag eingingen. Er schluckte schwer und trat zu der Frau. „Gib mir Rückendeckung“, knurrte er leise und Kevin nahm das Gewehr in Anschlag. Sein Blick wanderte aufmerksam umher, blieb aber immer wieder an der Frau hängen. „Was ist mit ihr? Können wir sie nicht einfach zur Seite zerren?“

Dean ignorierte ihn und beobachtete die Frau mit Argusaugen. Leise stöhnte sie und lehnte noch immer am Wagen. Ein blutiger Handabdruck befand sich auf der Motorhaube und das Bündel drückte sie sich an die Brust. „Hilfe“, kam es erneut von ihr. Ihre Stimme klang schwach und Dean bezweifelte, dass sie noch lange durchhalten würde. „Ganz ruhig“, kam es von ihm und er trat auf die Frau zu. Ihr Gesicht war kalkweiß. Der Blutverlust musste sehr hoch sein und es war abscheulich, dass er sie nicht mitnehmen konnte. Es gab keine Blutkonserven mehr, geschweige denn die Möglichkeit sich ausreichend um ihre Verletzungen zu kümmern. Sie würden sie zum Sterben liegen lassen müssen. Die Welt war grausam.

„Bitte“, flehte sie und sah Dean aus großen dunklen Augen an. Dean trat weiter auf sie zu. Noch schien sie nicht vom Virus infiziert zu sein, doch das – aus Erfahrung – passierte schnell. Schneller als ihm lieb war. „Das werden wir“, versprach Dean. Hoffnung flackerte in den trüben Augen auf und der Griff um das Bündel wurde fester. „Wie heißt du?“, fragte er und streckte seine Hand aus. Er umfasste ihre Schulter, achtete darauf, dass er den Blutfleck nicht berührte, der ihren Arm zierte. Mit sanftem Druck half er ihr sich aufzurichten. Sie ächzte vor Schmerz und ließ sich schwer gegen Dean sinken, der sein Gesicht leicht verzog. „Elli“, brachte sie hervor und blickte zu ihm hoch. „Elli. Kümmert euch um Elli“, flehte sie und schob Dean das Bündel gegen die Brust. Nun, wo er einen besseren Blick auf die Habseligkeit werfen konnte, zuckte er zusammen. Es regte sich. „Werden wir“, versprach er und nahm ihr vorsichtig das Bündel aus der Hand um es an Kevin weiterzureichen. „Kevin“, sagte er scharf und drückte es ihm gegen die Brust. Mit zittrigen Händen nahm er es entgegen. „Scheiße. Warum ich?“

Aber Dean ignorierte ihn und widmete sich wieder der Frau, die schwer wurde in seinen Armen. Langsam sank er mit ihr zu Boden und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. Die Verbände waren feucht vom Blut. Ihre Wunden mussten tief sein. Er verzog leicht das Gesicht und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Shhh es wird alles gut“, sagte er leise in einem ruhigen Tonfall. Wie er diese Momente hasste! So sollte es nicht sein. Er sollte sie retten und nicht umbringen. Ihm wurde schwer ums Herz als er nach hinten fasste um seine Waffe aus dem Gürtel zu ziehen. Kevin, der sich laut über etwas aufregte, blendete er aus und konzentrierte sich auf die Frau in seinen Armen. „Gleich geht es dir besser“, murmelte er weiterhin ruhig, während sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Getötet hatte er schon oft. Doch immer nur um sein eigenes Leben zu schützen. Es waren immer Monster gewesen. Diesmal würde er es auch tun um diese Frau zu retten um sie vor dem zu bewahren, was unvermeidlich auf sie zukommen würde.

Seine Augen schlossen sich und er atmete tief durch. Er durfte nicht zeigen, wie sehr ihn das mitnahm. Es würde sie nur beunruhigen. „Bitte“, ertönte die leise Stimme von der Frau, die ihn wieder aus diesen braunen Augen ansah. Sie wandte ihren Blick nicht ab, als Dean die Waffe hob und den Lauf an ihre Stirn ansetzte. „Es ist schnell vorbei“, versprach er ihr. „Es tut mir leid“, flüsterte er leise. „Es tut mir so leid“, wiederholte er, ehe er den Abzug betätigte und der Schuss durch die Luft vibrierte. Deans Augen schlossen sich als das Licht in den Augen der Frau verblasste und sie mit leerem Blick in den Himmel sah. Auch Dean hob kurz den Blick, hoffte, dass ihre Seele nun Frieden fand und sie an einen besseren Ort gelangte.

Die Waffe schob er zurück in den Gürtel und schob einen Arm unter die Beine der Frau. Er richtete sich auf. „Dean?“ Erst jetzt nahm er Kevin wieder wahr, der kreidebleich zu ihm sah und das Laken von dem Bündel zur Seite schob. Zum Vorschein kam das schlafende Gesicht eines Babys. Ihm wich die Farbe aus dem Gesicht und das Gewicht der Frau in seinen Armen wurde unendlich schwer. Den Schock und die Grausamkeit seiner soeben vollzogenen Tat, die Frage, was mit diesem Kind geschehen musste, schob er beiseite. Er musste sich erst um die Tote kümmern.

Er konnte das jetzt nicht entscheiden und stolperte ein paar Schritte zur Seite, wo er die Frau ablegte und in die Knie sackte. „Verdammt!“ Er hatte soeben einem Kind die Mutter geraubt. Er war ein Monster. Ein gottverdammtes Monster und jetzt würde er sie hier am Straßenrand liegen lassen müssen, weil sie es nicht riskieren konnten sie mitzunehmen. Ebenso wenig konnte er riskieren, dass sie entdeckt wurden. Was hatte er nun wieder angerichtet? Sein Blick wanderte von der Toten zum Wagen. „Es tut mir leid“, flüsterte er leise als er sich wieder nach vorne wandte. Mit Daumen und Zeigefinger strich er ihr von der Schläfe über die Wange. Mit schweren Gliedern erhob er sich und wankte zum Wagen zurück. Er musste sich wieder fangen und stark sein. Keine Schwäche zeigen, daher drängte er alles was in ihm brodelte zur Seite.

„Einsteigen!“
„Was ist mit dem Kind?“
„Nimm es mit“, knurrte Dean. „Aber?“ Er schnaubte. „Cass.“ Sein Blick wanderte zu ihm. „Kannst du es nehmen, wenn Kevin zu feige dafür ist?“, fragte er und sah den Engel beinahe flehend an, dass er es nehmen würde und es nicht noch schlimmer machte.